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Postoperative Wundversorgung: Trockene vs. Feuchte Verbände bei akuten Wunden

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In der Wundversorgung wurden lange Zeit trockene Verbände wie Gazekompressen genutzt. Heute weiß man aber: Wunden heilen meist besser, wenn sie leicht feucht gehalten werden. Das wurde schon früh gezeigt: In einer bekannten Studie heilten oberflächliche Wunden in einer feuchten Umgebung deutlich schneller als unter trockener Schorfbildung.

Feuchte Verbände (z. B. Folien, Hydrogele, Hydrokolloide) halten die Wunde feucht und schützen sie wie eine dünne „Schutzhülle“. Trockene Gazeverbände saugen Flüssigkeit zwar auf, können die Wunde aber eher austrocknen – und sie können am Wundgrund festkleben.

Ein wichtiger Punkt ist das Infektionsrisiko: Viele Studien zeigen, dass feuchte, moderne Verbände seltener zu Wundinfektionen führen als trockene Gaze. Das liegt daran, dass Folienverbände eine bessere Keimbarriere bilden. Bei trockener Gaze können Bakterien in Versuchen sogar durch viele Schichten hindurchkommen. Außerdem bedeutet jeder Verbandswechsel ein kleines Risiko, weil dabei Keime an die Wunde gelangen können. Feuchte Verbände bleiben oft mehrere Tage auf der Wunde – dadurch wird die Wunde weniger oft „geöffnet“.

Auch bei der Heilung haben feuchte Verbände Vorteile: In feuchter Umgebung können neue Hautzellen schneller über die Wunde wachsen. Bei trockenen Wunden bildet sich eher ein Schorf, der die Heilung bremsen kann. Zusätzlich sind moderne Verbände oft atraumatisch: Sie kleben weniger an der Wunde, wodurch das Abziehen weniger schmerzt und die neue Haut nicht wieder verletzt wird.

Für viele Patient:innen zählt auch der Alltag: Mit einem wasserdichten Folienverband ist Duschen oft früh möglich, und die Verbände sind dünn und flexibel – das erleichtert Bewegung (z. B. nach Knie- oder Hüft-OP). Trockene, dicke Verbände können eher scheuern, die Bewegung einschränken und die Haut reizen (z. B. Blasenbildung).

Obwohl moderne Verbände pro Stück teurer sind, können sie insgesamt kosteneffizient sein: weil sie seltener gewechselt werden müssen, weniger Pflegezeit brauchen und Komplikationen wie Infektionen seltener auftreten. Genau deshalb setzen viele Kliniken heute bei frischen Operationswunden zunehmend auf feuchte, moderne Verbandssysteme – vor allem, wenn eine sichere Heilung, guter Schutz und mehr Komfort wichtig sind.

In der chirurgischen Wundversorgung werden traditionell trockene Verbände (z.B. sterile Gazekompressen) eingesetzt, um Wunden abzudecken und ein Austrocknen durch Luft zu ermöglichen. Seit der bahnbrechenden Arbeit von Winter (1962) hat sich jedoch gezeigt, dass ein feuchtes Wundmilieu die Heilung deutlich fördern kann. Superfizielle akute Wunden heilten in Winters Experimenten etwa doppelt so schnell in feuchter Umgebung im Vergleich zu trockener Schorfbildung. Feuchte Wundverbände – etwa Folienverbände, Hydrokolloide, Hydrogele oder alginathaltige Auflagen – halten die Wunde feucht und schützen sie semi-okklusiv. Trockene Verbände wie Gazen nehmen Exsudat auf, lassen die Wunde aber tendenziell austrocknen. Im Folgenden werden die Unterschiede beider Ansätze in Bezug auf Komplikationen, Keimschutz, Lebensqualität, Verbandwechsel-Intervalle und Kosten-Nutzen-Aspekte dargelegt, gestützt auf aktuelle klinische Studien, Metaanalysen und Leitlinien.


Postoperative Komplikationen: Infektionsrate und Heilungsverlauf

Ein zentrales Kriterium der Verbandswahl ist die Häufigkeit und Art postoperativer Komplikationen. Wichtig sind hierbei insbesondere Wundinfektionen (SSI) und eine verzögerte Wundheilung.

  • Infektionsrisiko: Mehrere Übersichtsarbeiten und Studien zeigen konsistent, dass moderne feuchte Verbände mit einem geringeren Infektionsrisiko einhergehen als traditionelle trockene Gazeverbände. Eine Analyse von 36 Studien (insgesamt 1.085 Wunden) ergab unter konventionellen (meist trockenen) Verbänden eine Infektionsrate von 7,1 %, während unter semi-okklusiven, feuchten Verbänden (Folien, Hydrokolloide) die Infektionsrate nur 2,6 % betrugen. Eine zweite Übersichtsarbeit (103 Publikationen) berichtete ähnlich Infektionsraten von 5,37 % (trocken) vs. 2,08 % (feucht). Auch in prospektiven Vergleichen zeigte sich dieser Vorteil: In einer Studie mit Brandwunden und Ulcera traten Infektionen bei 5,39 % der konventionell (mit Gaze) behandelten Wunden auf, gegenüber nur 1,9 % unter einem Hydrocolloid-Verband. Insgesamt war in der gepoolten Analyse die Infektionsrate unter modernen feuchten Verbänden also weniger als halb so hoch wie unter trockener Gaze. Neuere Metaanalysen bestätigen diesen Trend: Eine systematische Übersichtsarbeit von 2023 (13 Studien, 866 Patient:innen) fand eine signifikante Reduktion von Wundinfektionen mit feuchten Verbänden (Odds Ratio ~0,30, p<0,01) – dies entspricht einem rund 70 % niedrigeren Infektionsrisiko im Vergleich zu trockenen Verbänden. Interessanterweise wirken feuchte Dressings nicht nur passiv, sondern unterstützen die körpereigene Abwehr: Durch das feuchte Milieu bleiben neutrophile Granulozyten in der Wunde länger funktionsfähig, was der bakteriellen Besiedlung entgegenwirkt. Zudem dienen moderne Okklusivverbände als physische Barriere gegen externe Keime, wohingegen trockene Gazeschichten Keime nicht zuverlässig abhalten (Bakterien können bis zu 64 Lagen trockener Gaze durchdringen) – hierzu unten mehr. All dies führt dazu, dass Schnittwunden unter feuchten Verbänden seltener infizieren und komplikationsloser verheilen. So war in einer prospektiven RCT-Studie an 183 Hüft/Knie-Operationen ein hydrofaser-basierter Feuchtverband (Aquacel + Folie) signifikant überlegen: Die Wunden in der Feuchtverbands-Gruppe blieben 5,8-fach häufiger frei von Komplikationen (Infektion oder Blasenbildung) als unter dem Standard-Gaze-Verband.
  • Wundheilungsdauer: Das feuchte Milieu fördert die Heilung akuter Wunden deutlich. Trockene Wunden neigen zur Schorfbildung, was die Epithelisierung verzögert – die neu gebildeten Epithelzellen müssen erst unter dem trockenen Schorf nach Feuchtigkeit suchen, bevor sie migrieren können. Dadurch verlängert sich die Heilungsphase und die Wunde bleibt länger offen. Feuchte Wunden hingegen epithelisieren schneller: Epithelzellen können auf der feuchten Wundoberfläche rasch wandern, was die Reepithelialisierung beschleunigt. Studien zeigen, dass feuchte Wunden bis zu 50 % schneller heilen als trockene. Eine aktuelle Metaanalyse quantifizierte den Effekt mit einer deutlich verkürzten Heilungszeit (SMD ca. -2,5 zugunsten feuchter Verbände, p<0,01). Somit verringert ein feuchter Verband das Risiko einer verzögerten Heilung erheblich. Zusätzlich vermeiden moderne Verbände das Anhaften an der Wunde; im Gegensatz dazu können Gazeverbände am Wundgrund eintrocknen und beim Entfernen junge Gewebeschichten wieder abreißen, was die Heilung stört und neu verletzen kann. Dieses Trauma bei jedem Verbandswechsel entfällt weitgehend bei atraumatischen, feuchten Dressings und trägt ebenfalls zu einer schnelleren und ungestörteren Heilung bei.
  • Weitere Komplikationen: Neben Infektionen und verzögerter Heilung sind Hautschäden und Blasenbildung durch Verbände relevant. Bei trockenen Verbänden (insbesondere großflächigen Gazeverbänden mit Pflasterfixierung) kommt es häufiger zu Blasenbildung der Haut um die Wunde – z.B. berichten orthopädische Chirurgen von bis zu ~22 % Hautblasen mit klassischen Pflasterverbänden. Diese entstehen durch Reibung und Spannungen, etwa wenn ein steifer, voluminöser Gazeverband an beweglichen Körperstellen (Knie, Hüfte) scheuert. Solche blasigen Hautläsionen können wiederum Eintrittspforten für Keime darstellen. Feuchte Folienverbände sind hier überlegen: Sie sind dünn, flexibel und kleben gleichmäßig auf der Haut, was mechanische Reibung minimiert. In der genannten Studie traten unter der Folien/Hydrofaser-Kombination nur 2,4 % Blasen auf, verglichen mit 22,5 % unter dem traditionellen Verband. Insgesamt führen die Eigenschaften feuchter Verbände – konstante Feuchtigkeit, Schutz vor externen Keimen, atraumatischer Wechsel – zu weniger Wundkomplikationen (seltener Infektionen, seltener Wunddehiszenzen oder Hautirritationen) und einer stabileren Heilung im Vergleich zu trockenen Verbänden.

Keimbarriere und „64 Lagen Gaze“ – Evidenz zur Keimdurchlässigkeit

Ein oft diskutierter Aspekt ist die Fähigkeit des Verbandes, Keime abzuhalten und so die Wunde vor externen Kontaminationen zu schützen. In diesem Zusammenhang wird manchmal die Aussage erwähnt, dass erst 64 Lagen Gaze keinen Keimdurchtritt mehr zulassen. Diese Angabe stammt aus experimentellen Laborstudien und bedarf der Einordnung:

  • In-vitro-Studien: Tatsächlich hat eine in vitro-Untersuchung (Lawrence, 1994) gezeigt, dass Bakterien in einem Laborsetting bis zu 64 Lagen trockener Gaze durchwandern könnenclinician.com. Mit anderen Worten: Selbst eine dicke Lage aus Dutzenden Gazeschichten bildet noch keine absolute Barriere für Mikroorganismen. Feuchte, semi-okklusive Verbände schneiden hier wesentlich besser ab – z.B. transparente Folienverbände (Polyurethan) gelten als bakteriendicht und lassen bei intaktem Verbandsabschluss keine Keime zur Wunde durch. Folien- und Hydrocolloidverbände wurden in Studien gezielt getestet, indem man die Wundfläche bakterienhaltiger Luft aussetzte: Unter dem Okklusivverband drangen keine Keime ein, wohingegen unter Gaze der Wundabstrich eine Besiedelung zeigte. Die 64-Lagen-Gaze-Aussage unterstreicht also, wie durchlässig einfache Gazeverbände für Bakterien sind. Praktisch kein Mensch legt 64 Lagen Gaze übereinander auf eine Wunde – üblich sind eher wenige Lagen. Somit bieten konventionelle Gazekompressen nur einen begrenzten Infektionsschutz gegen äußere Keime. Moderne Verbände (z.B. mit Folie) wirken dem entgegen, indem sie einen Keimbarriere-Effekt haben: Produkte wie semipermeable Folien sind so konzipiert, dass sie zwar dampfdurchlässig (atmungsaktiv) sind, aber Wasser, Schmutz und Bakterien nicht zur Wunde durchlassen. Viele Hersteller werben explizit damit, dass ihre Folienverbände einen Bakterien- und Virenschutz bieten, der die Wunde vor exogener Kontamination abschirmt (z.B. Opsite™ oder Tegaderm™).
  • Bedeutung in der Praxis: Für die klinische Praxis heißt das, ein trockener Gazeverband bietet kaum Barrierewirkung gegen Keime aus der Umwelt. Entscheidend für die Infektionsprävention sind daher aseptische Bedingungen beim Anlegen und regelmäßige Wechsel, bevor der Verband durchnässt oder verschmutzt ist. Ein okklusiver Folienverband kann länger auf der Wunde verbleiben, ohne dass Keime eindringen, solange er unbeschädigt ist – dies reduziert das Risiko, dass bei jedem Verbandwechsel neue Bakterien eingetragen werden. Zudem zeigte sich, dass beim Abziehen trockener Gazeverbände von kolonisierten Wunden eine messbare Luftkeimbelastung entsteht (Aufwirbelung von Wundbakterien), während das Entfernen eines Hydrocolloid-Verbandes signifikant weniger Keime freisetzt. Zusammenfassend bestätigen Studien die Überlegenheit moderner Verbände als Keimbarriere, während einfache trockene Verbände – selbst in mehrfacher Lage – keinen verlässlichen Keimschutz bieten. In sensiblen Bereichen (OP-Wunden, Endoprothetik) werden daher zunehmend dichte Folienverbände eingesetzt, um das Eindringen von MRSA, Staphylokokken u.a. zu verhindern.

Auswirkungen auf Lebensqualität: Duschen, Bewegung, Alltag und Komfort

Postoperative Wundverbände beeinflussen nicht nur die Heilung, sondern auch den Alltag und Komfort der Patient:innen. Hier zeigen sich deutliche Vorteile feuchter, moderner Verbandssysteme in Bezug auf frühes Duschen, Bewegungsfreiheit, allgemeine Alltagsaktivitäten und Tragekomfort:

  • Sofortiges Duschen: Frische Operationswunden wurden früher oft strikt trocken gehalten – Patient:innen durften teils über eine Woche nicht duschen, um den Verband nicht zu durchnässen. Moderne wasserdichte Folienverbände haben dieses Paradigma geändert. Da diese Verbände okklusiv und wasserfest abschließen, können Patient:innen frühzeitig (meist sofort postoperativ) normal duschen, ohne den Verband abnehmen zu müssen. Leitlinien betonen, dass – falls keine Kontraindikationen bestehen – frühes Duschen sogar ausdrücklich erlaubt und erwünscht ist: Es gibt keine Evidenz, dass frühes Duschen die SSI-Rate erhöht. Im Gegenteil, das Abbrausen reinigt die umgebende Haut, reduziert die bakterielle Besiedlung und könnte somit das Infektionsrisiko senken. Eine aktuelle Empfehlung der australischen Hausärzte etwa lautet: Bei sauber verschlossenen Wunden mit Folienverband soll Duschen ermutigt werden, da keine Zunahme von Infektionen beobachtet wurde. Für Patient:innen bedeutet dies einen enormen Gewinn an Lebensqualität in den ersten postoperativen Tagen: Sie können sich waschen, ohne Angst den Wundverband zu kompromittieren. In einer Studie wurde berichtet, dass zwar 8 % der Patienten aus Sorge vor Infektion aufs Duschen verzichteten, der Großteil aber mit dem wasserdichten Verband problemlos und zufrieden duschte. Die Möglichkeit, sich sauber zu halten, steigert das Wohlbefinden deutlich.
  • Bewegungsfreiheit und Alltag: Trockene Verbände – insbesondere dicke Gazepolster mit Pflaster – können die Mobilität beeinträchtigen. Am Gelenk (z.B. Knie nach Arthroskopie oder TKA) schränken voluminöse Verbände die Beugung und Streckung ein und führen bei Bewegung zu Reibung zwischen Verband und Haut. Dies kann nicht nur unangenehm sein, sondern wurde auch mit höherer Blasenbildung und sogar Infektionsraten in Verbindung gebracht (mechanische Irritation fördert lokale Entzündungen) Feuchte Verbände auf Folienbasis sind flexibel und anschmiegsam. Sie erlauben Bewegung, ohne sich abzulösen oder zu scheuern. In einer Untersuchung an Knie-OP-Patienten limitierte der „aufgeblähte, unelastische“ Gazeverband deutlich die Kniebewegung und verursachte bei vielen Patienten Hautblasen, was die Reha erschwerte. Demgegenüber passte sich ein neues Folien+Alginat-Verbandssystem der Haut an und machte die Bewegung mit, ohne Blasenbildung und mit größerer Bewegungsfreiheit, was die Rehabilitation förderte. Für Patient:innen bedeutet dies: Alltagsaktivitäten wie Gehen, Hinsetzen, Anziehen sind mit einem dünnen Folienverband viel leichter möglich als mit einem dicken Polsterverband. Die Kleidung lässt sich besser darüber tragen, es gibt keine großen Wundpolster, die stören. Insgesamt berichten Patienten über ein Gefühl von Sicherheit und weniger Einschränkung im Alltag unter modernen, diskreten Verbänden.
  • Tragekomfort und Schmerzen: Auch beim Schmerz und generellen Komfort schneiden feuchte Verbände oft besser ab. Ein großes Problem trockener Gazeverbände ist das Verkleben mit der Wunde: Wenn Exsudat eintrocknet, haftet die Gaze am Wundgrund; der nächste Verbandwechsel reißt diese Verbindung auf, was Schmerzen und Traumatisierung verursacht. Viele Patient:innen fürchten den täglichen Verbandwechsel gerade wegen dieser Schmerzen. Moderne Wundauflagen (z.B. mit Silikonbeschichtung oder Hydrogel) verkleben kaum mit dem Gewebe und lassen sich atraumatisch entfernen. Dadurch berichten Patient:innen weniger Schmerz beim Verbandwechsel. Zudem benötigen feuchte Verbände seltener einen Wechsel (siehe nächster Abschnitt), was die Frequenz schmerzhafter Manipulationen reduziert. Ein weiterer Komfortaspekt ist, dass Folienverbände transparent sind – das medizinische Personal kann die Wunde inspizieren, ohne den Verband abnehmen zu müssen. Das gibt sowohl Ärzt:innen als auch Patient:innen ein Gefühl der Sicherheit, weil man Blutergüsse, Rötung oder Durchfeuchtung sofort sehen würde, ohne den Schutz aufzugeben. Patienten empfinden diese Transparenz und Kontrolle häufig als beruhigend. Studien zu Patientenzufriedenheit zeigen eindeutig Vorteile: In einer Befragung nach Knie-OP erzielte ein modernes Folienverbandsystem einen Zufriedenheitswert von ~73/80 Punkten (∼92 % Zufriedenheit) einen Monat postoperativ Die Teilnehmer bewerteten insbesondere Komfort, frühzeitiges Duschen und geringe Belastung durch Verbandswechsel positiv. Auch das subjektive Sicherheitsempfinden (Schutz der Wunde) war höher. Insgesamt steigern feuchte Verbände die Lebensqualität nach einer OP: Patient:innen fühlen sich mobiler, sauberer und weniger durch die Wunde eingeschränkt. Diese weichen Faktoren tragen erheblich zur Genesung bei, da ein zufriedener, schmerzfreierer Patient sich besser bewegt und schneller erholt.

Vorteile längerer Wechselintervalle (Nicht-Tageswechsel) bei Folienverbänden

Ein praktischer Vorteil moderner Verbände ist, dass sie wesentlich länger auf der Wunde belassen werden können als klassische Gazeverbände. Tägliche Verbandwechsel sind bei Folienverbänden oft nicht nötig – typische Intervalle reichen von 3–7 Tagen, teils sogar bis 14 Tage, je nach Wundtyp und Produkt. Dies hat mehrere positive Auswirkungen:

  • Weniger Störung der Wunde: Jeder Verbandswechsel bedeutet einen Eingriff in die Wundruhe – Temperaturschwankungen, mechanisches Reinigen, Exposition gegenüber Luftkeimen. In den ersten 48 Stunden nach der OP besteht die Hauptfunktion des Verbandes darin, die frische Wunde zu schützen, bis sich die Hautbarriere anfänglich geschlossen hat. Studien zeigen, dass das Belassen eines okklusiven Verbands für 48 Stunden oder länger im Vergleich zu sehr frühem Entfernen keine höheren Infektionsraten verursacht. Daher kann man den initialen Verband meist bis zum 2. postoperativen Tag unangetastet lassen. Mit Folienverbänden geht man heute noch weiter: Solange kein Durchsickern von Exsudat oder Ablösen des Verbands auftritt, können Folien (oft mit integrierter absorbierender Wundauflage) tage- bis wochenlang haften bleiben. Beispielsweise empfehlen Hersteller meist, den Folienverband 5–7 Tage auf der Wunde zu belassen (je nach Exudation). In neueren Studien zu Spezialverbänden bei Gelenk-OPs wurde der Verband erst nach 14 Tagen planmäßig entfernt – in der Zwischenzeit fand gar kein Wechsel statt, sofern keine Komplikation auftrat. Diese längere Verweildauer begünstigt die Heilung, da die Wunde ungestört im konstant feuchten, keimarmen Milieu heilen kann, ohne tägliche Temperatursenkung und mechanische Reizung durch Verbandabnahme.
  • Reduziertes Infektionsrisiko durch selteneres Wechseln: Jeder Verbandswechsel ist auch eine Gelegenheit für Keime, in die Wunde zu gelangen (Kontakt durch Hände, Luft, Umgebung). Indem Folienverbände Wechselintervalle von mehreren Tagen erlauben, wird die Anzahl der Manipulationen minimiert. Weniger Öffnen der Wunde bedeutet weniger Chancen für eine Kontamination. Dies ist ein anerkannter Vorteil – ein Großteil der postoperativen SSIs entsteht nach Entlassung, oft in der Community-Versorgung. Seltener wechseln (bei intaktem Verband) kann hier präventiv wirken. Wichtig ist natürlich, dass der Verband durchhält: Moderne Verbände sind so konzipiert, dass sie genügend Exsudat aufnehmen, ohne durchzuweichen, und dank starken Hautklebern mehrere Tage fest sitzen. Auch beobachtet man bei seltenen Wechseln weniger Wundrandirritationen: Das ständige Entfernen von Pflaster kann die Haut aufweichen oder reizen; bleibt die Folie dagegen einige Tage kleben, erholt sich die Haut und es entstehen seltener Mazerationen oder Pflasterekzeme. Zudem zeigte eine Untersuchung, dass durch die geringere Wechselhäufigkeit auch weniger Keime in der Umgebungsluft verbreitet werden (da seltener manipuliert).
  • Wirtschaftlichkeit von längeren Wechselintervallen: Auf die Vorteile für Kosten und Pflegepersonal wird im nächsten Abschnitt detailliert eingegangen. Kurz gesagt reduziert ein längeres Wechselintervall den Pflegeaufwand erheblich – was sowohl dem Patienten (weniger Termine/Heimbesuche) als auch dem Gesundheitspersonal zugutekommt. In einer aktuellen Studie mit einem neuartigen Folien-Alginat-System nach Hüftoperation betrug die durchschnittliche Anzahl der Verbandswechsel nur 0,74 ± 0,46 pro Patient über die gesamte Behandlungsdauer. Das heißt, die meisten Patienten kamen mit maximal einem Wechsel aus. Zum Vergleich: Bei traditionellen Verbandskonzepten wäre in 2 Wochen täglich (also ~14 Wechsel) oder zumindest alle 2 Tage gewechselt worden. Dieser drastische Unterschied illustriert, warum „Nicht-Tageswechsel“ durch Folienverbände so attraktiv ist. Wichtig ist, dass trotz der seltenen Wechsel keine Nachteile entstanden: Die Wundbeobachtung erfolgte über die transparente Folie, und im genannten Beispiel traten keine Wundkomplikationen innerhalb eines Monats auf. Im Gegenteil berichteten die Autoren von verbesserter Wundheilung und Patientenzufriedenheit durch das Belassen des Verbands. Insgesamt sind längere Wechselintervalle ein großer Vorteil moderner Verbände – medizinisch (Wundruhe, weniger Keime) wie organisatorisch (weniger Aufwand).

Kosten-Nutzen-Aspekte: Warum feuchte Verbände kosteneffizient sein können

Obwohl moderne Wundauflagen oft teurer in der Anschaffung sind als einfache Mullkompressen, können sie in der Gesamtbetrachtung kostengünstiger sein. Mehrere Faktoren tragen zu einer positiven Kosten-Nutzen-Bilanz feuchter Verbände bei:

  • Weniger Verbandsmaterial und Arbeitszeit: Ein häufig unterschätzter Kostenfaktor bei trockenen Verbänden sind die vielen Wechsel und der Personalaufwand. Während eine Gazekompresse selbst nur wenige Cent kostet, muss sie oft täglich oder mehrmals pro Tag gewechselt werden, insbesondere wenn viel Wundsekret anfällt (Stichwort „feuchte Durchsuppung“). Das bedeutet Pflegezeit und zusätzliches Material (neue Kompressen, Klebeband etc.) jedes Mal. Feuchte Hightech-Verbände haben zwar höhere Stückpreise, benötigen aber weitaus seltener Wechsel, wodurch Pflegezeit eingespart wird. Eine randomisierte Studie in den Niederlanden hat diese beiden Komponenten separat quantifiziert: Die täglichen Materialkosten lagen dort für einen Okklusivverband (Schaum/Film) bei ~€6,34, gegenüber nur ~€1,85 für Gazeverband. Allerdings war der Pflegezeit-Aufwand bei Gazeverbänden deutlich höher: Pro Tag fielen an Pflegepersonalkosten ~€2,41 an (häufige Wechsel, längere Handhabung) vs. nur ~€1,28 bei den modernen Verbänden. Jeder Gazeverband musste im Schnitt 2–3 Mal häufiger gewechselt werden. Trotz Einsparung von Arbeitszeit reichten in dieser Studie die geringeren Wechsel nicht ganz aus, um die hohen Materialkosten zu kompensieren – während der stationären Phase war der Gazeverband pro Tag etwas günstiger (€3,98 vs. €7,48). Aber: Diese Betrachtung bezog sich nur auf offene Wunden und Krankenhauskosten über wenige Tage. In der Gesamtbehandlung über mehrere Wochen relativiert sich das Bild: Sobald die Patient:innen entlassen sind, schlagen die vielen nötigen Wechsel (durch ambulante Pflege oder Selbstversorgung) und eventuell verlängerte Heilungsdauer zu Buche. Hier können feuchte Verbände Kosten sparen, indem sie Heilung beschleunigen und Hausbesuche/Wechselintervalle reduzieren. Die Metaanalyse von Liang et al. 2023 fand insgesamt eine signifikante Kostensenkung durch feuchte Verbände im Vergleich zu Gaze (SMD -2,66; p<0,01) – hierin sind Faktoren wie Material, Häufigkeit der Verbandswechsel und Heilungsdauer einbezogen. Mit anderen Worten: Pro Patient fallen geringere Gesamtkosten an, wenn moderne Verbände verwendet werden, trotz ihres höheren Einzelpreises
  • Weniger Komplikationen = geringere Folgekosten: Die zuvor dargelegte Reduktion von Infektionen und Komplikationen unter feuchten Verbänden hat einen erheblichen ökonomischen Nutzen. Jede verhinderte Wundinfektion spart Behandlungskosten (Antibiotika, chirurgische Revisionen, verlängerte Krankenhausaufenthalte). SSIs gehören zu den teuersten postoperativen Komplikationen. In Australien z.B. werden chirurgische Wundinfektionen auf bis zu 6,7 Milliarden $ Zusatzkosten geschätzt. Selbst eine „einfache“ oberflächliche SSI kann durch Arztbesuche, Verbandswechsel, Medikamentation mehrere hundert bis tausende Euro kosten. Feuchte Verbände halbieren in vielen Studien das Infektionsrisiko, was folglich auch die Kosten durch Infektionen halbiert. Ähnliches gilt für schnellere Wundheilung: Wenn ein Wundverschluss einige Tage früher erreicht wird, verkürzen sich Krankenhaus- oder Pflegezeiten entsprechend. Eine Cochrane-Analyse fand Hinweise, dass Patienten mit früh abgenommenen Verbänden kürzere Krankenhausverweildauern hatten – übertragen auf feuchte Verbände könnte die schnellere Heilung ebenfalls die Aufenthaltsdauer reduzieren, sofern keine anderen Faktoren dagegensprechen. Tatsächlich berichten einige Studien nach Einführung moderner Verbände eine leichte Verkürzung der postoperativen Liegezeit (z.B. im Schnitt 3,7 Tage gegenüber >6 Tage mit älteren Methoden). Gerade bei großen Eingriffen (Orthopädie, Herzchirurgie) ergeben sich hier Einsparpotenziale, wenn Wundprobleme minimiert werden.
  • Gesamtwirtschaftliche Betrachtung: Neben Material und direkten Behandlungskosten sollte der Patientennutzen (und damit indirekte Kosten) nicht vergessen werden. Ein komfortablerer Verband führt zu höherer Patientenzufriedenheit und Kooperation, was die Genesung fördern kann (z.B. bessere Mobilisierung in der Physiotherapie, weniger Schonhaltung aufgrund von Verbandsschmerz). Schnellere Mobilisierung kann Thrombosen vorbeugen und die allgemeine Rekonvaleszenz beschleunigen – schwer in Geld zu messen, aber letztlich ein Kostenvorteil durch geringere Komplikationsraten. Moderne feuchte Verbände erlauben oft auch eine frühere Entlassung (weil die Wunde nicht täglich ärztlich kontrolliert werden muss). Patienten können sicher mit dem bestehenden Verband nach Hause gehen und z.B. per Telemedizin (Fotos) kontrolliert werden. Dies entlastet Kliniken (frühere Entlassung) ohne Einbußen an Sicherheit.

Warum gelten feuchte Verbände als „günstiger in der Versorgung“? – Zusammengefasst deshalb, weil sie Effizienzgewinne bringen: weniger Wechsel, weniger Komplikationen und häufig schnellere Heilung. Diese Faktoren überwiegen meist die Mehrkosten des Produkts. Gerade im ambulanten Bereich, wo Pflegepersonalkosten hoch sind, sparen längere Wechselintervalle bares Geld. Auch aus Patientensicht reduzieren sich Fahrten zu Verbandwechsel-Terminen oder Arbeitsausfallzeiten. Zwar gibt es Konstellationen, in denen herkömmliche Gazeverbände kostengünstig sein können (z.B. sehr kleine, trockene Wunden mit minimalem Exsudat, die ohnehin in wenigen Tagen heilen). In der allgemeinen postoperativen Wundversorgung jedoch – besonders bei größeren oder nässenden Wunden – zeigen Qualitätsstudien und gesundheitsökonomische Analysen einen Vorteil für moderne feuchte Verbandskonzepte.

Im Folgenden eine übersichtliche Gegenüberstellung der wichtigsten Unterschiede zwischen trockener und feuchter Wundbehandlung:

AspektTrockener Verband (Gazebasiert)Feuchter Verband (Film/Hydrogel/modern)
InfektionsrisikoHöher – Keime können Gaze leicht durchdringen; Infektionsraten oft doppelt so hoch.Niedriger – Okklusive Folien wirken als Keimbarriere; Infektionsraten nur ~hälftig im Vgl. zu Gaze.
WundheilungGefahr verzögerter Heilung durch Austrocknung und Schorfbildung. Verbandswechsel kann Granulationsgewebe stören.Schnellere Heilung in feuchtem Milieu: beschleunigte Epithelisierung und bessere Gewebeneubildung
WechselintervallHäufige Wechsel nötig (oft täglich, bei starker Sekretion mehrmals tägl.).Seltenere Wechsel (Verband kann i.d.R. mehrere Tage bis zu 1–2 Wochen bleiben)
PatientenkomfortEinschränkungen möglich: Duschen erst nach Verbandsabnahme; Verbandwechsel schmerzhaft (Verkleben am Wundschorf); Beweglichkeit reduziert (dicker, unflexibler Verband; Reibung kann Blasen verursachen).Verbesserter Komfort: Sofortiges Duschen möglich (wasserdicht); atraumatischer Wechsel mit weniger Schmerzen; dünn & flexibel – kaum Bewegungseinschränkung, geringes Blasenrisiko; transparente Folie erlaubt Wundeinsicht ohne Abnahme.
KostenNiedrige Stückkosten, aber hoher Gesamtaufwand durch viele Wechsel (Material + Arbeitszeit). Mögliche Mehrkosten durch Komplikationen und längere Heilung.Höhere Stückkosten, aber weniger Gesamtverbrauch (seltener wechseln) und weniger Folgekosten (Komplikationen reduziert, Heilung schneller). Oft per Saldo kosteneffizienter.

Fazit: Die moderne feuchte Wundversorgung hat sich in den letzten Jahrzehnten aufgrund besserer Ergebnisse durchgesetzt. Feuchte Verbände (z. B. Folien- oder Hydrogelverbände) bieten klinische Vorteile wie geringere Infektionsraten, schnellere Heilung und mehr Komfort für die Patient:innen. Sie ermöglichen frühes Duschen, weniger Schmerzen und weniger Alltagsbeeinträchtigung, was die Lebensqualität nach Operationen steigert. Zudem erlauben sie längere Verbandliegezeiten ohne tägliche Wechsel, was sowohl die Wunde schont als auch organisatorische und wirtschaftliche Vorteile bringt. Hochwertige Studien, Metaanalysen und Leitlinien unterstützen diesen Wandel: So zeigen Reviews eine halbierte Infektionsrate und signifikant verkürzte Wundheilungszeiten unter feuchten Verbänden. Selbst die Kostenbilanz fällt oft positiv aus, da Einsparungen durch weniger Pflegeaufwand und Komplikationen die höheren Materialpreise ausgleichen. Natürlich muss die Wahl des Verbandes individuell an Wundart und -zustand angepasst werden – in bestimmten Situationen (z.B. infizierte oder sehr stark nässende Wunden) sind Spezialmaßnahmen nötig. Insgesamt jedoch spricht die Evidenz klar dafür, dass in der allgemeinen postoperativen Akutwundversorgung feuchte, okklusive Verbände dem Prinzip „trockene Wunde an Luft“ überlegen sind – medizinisch und wirtschaftlich.

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